Nachdem die ersten ukrainischen Flüchtlinge im Brombachtal angekommen waren, haben wir Kontakte zu den wiederbelebten Helferkreisen der Umgebung aufgenommen und einzelne Hilfsaktionen unterstützt. Außerdem arbeiten mit der Gemeinde zusammen und helfen, wenn bestimmte Dinge gebraucht werden. So konnten wir einige Fahrräder und Helme an Kinder geben. Unterstützt durch den Verein Amrita e.V. brachten wir 30 Tablets an verschiedene Schulen.
Die Bereitschaft, den ukrainischen Familien zu helfen, ist auch hier sehr groß und deckt viele Bedürfnisse der Geflüchteten ab. Und so überlegten wir, welchen Beitrag wir vom Amma Zentrum zur Unterstützung noch leisten könnten.
Dabei kam die Idee auf, ein Beet in unserem großen Garten für Gartenfreunde aus der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Das Beet wurde eigenverantwortlich bepflanzt und wird nun gepflegt. Es gedeihen jetzt dort Tomaten, Gurken und Tagetes, eine Blume, die in der ukrainischen Kultur Mütterlichkeit symbolisiert.
Die zweite Idee wurde zu unserm Schwerpunkt, nämlich: vierzehntägige Treffen für ukrainische Familien im Amma Zentrum zu organisieren.
Wir holen die Menschen ab und bringen sie nach etwa zweieinhalb Stunden wieder zurück. Bevor unsere Gäste ankommen, decken und dekorieren wir die Tische und stellen Kaffee und Kuchen bereit. Die Kuchen stoßen bei allen Gästen und HelferInnen auf große Begeisterung. Wir haben dabei das große Glück, dass Olga, eine Ukrainerin, die schon seit mehreren Jahren hier lebt und arbeitet, übersetzt und uns bei der Organisation des Treffens unterstützt.
Nach dem Kaffeetrinken bieten wir kreative Betätigungen (z.B. Blumentöpfe anmalen und bepflanzen, Holzrahmen spannen und mit Naturmaterialien beweben), sportliche Aktionen (u.a. Fußball, Badminton, Tischtennis) und einen gemeinsamen Spaziergang in die Umgebung. Auch unsere Spaziergänge sind sehr beliebt, weil es in der Ukraine genauso üblich ist, spazieren zu gehen.
Trotz Verständigungsproblemen gibt es interessante und verbindende Gespräche. Dabei kommen natürlich die Sorgen und Ängste, die der Krieg hervorbringt, Erinnerungen an die Heimat, aber auch persönliche und familiäre Probleme zur Sprache.
Bei unserem letzten Treffen hatten zwei ukrainische Mädchen ukrainische Lieder eingeübt, die sie vorsangen. Alle UkrainerInnen sangen mit großer Inbrunst mit. Das tat allen gut. Wir vom Amma Zentrum haben dann anschließend „Wir sind wie Perlen an einer Kette, jede ist einzig und alle sind gleich. Was uns verbindet im Kern ist die Liebe. Liebe ist Gottes Natur in uns all´n…..“ gemeinsam gesungen. Einige Gäste konnten einstimmen.
Als Resümee lässt sich sagen:
Unsere Treffen bieten Menschen verschiedenen Alters mit verschiedenen Schicksalen eine gemeinsame, schöne Erfahrung. Da kommt die Mutter mit ihrem 3-monatigen Baby, das in der Ukraine im Luftschutz-Bunker zur Welt kam; die zahnlose Urgroßmutter; die Schwangere, deren Kind im Oktober zur Welt kommt, die sich auch noch um ihren 10- und 1-jährigen Sohn kümmern muss, mit verschiedenen Menschen aus Deutschland zusammen.
Unser aller Eindruck ist, dass unsere Besucher diese Treffen als sehr angenehm empfinden. Es herrscht stets eine sehr freundliche und friedliche Atmosphäre. Es wird geplaudert, gescherzt und am Ende fließen auch manchmal Tränen. Olga, unsere Übersetzerin, hat einmal gesagt, dass sie es als sehr wohltuend empfinde, dass es bei uns im Amma-Zentrum so herzlich zugehe.